Experimentiertag Zellen und Enzyme

Am Mittwoch, dem 28. August versammelten sich der Biologie Leistungskurs der 11. und 12. Klasse am Chemnitzer Hauptbahnhof. Treff war um 8:45 und wenige Minuten später, gegen 9:00 Uhr ging unser Zug in Richtung Dresden. Nach einer rund einstündigen Fahrt kamen wir gemeinsam im Bahnhof in unserer Landeshauptstadt an. Auf die Ankunft eines Busses folge eine fast zweistündige, holprige Fahrt sowie die Ankunft um 12:00 Uhr am Helmholtzinstitut in Dresden-Rossendorf. Am Eingang wurden wir von Nadja
herzlich in Empfang genommen und zum Schülerlabor „Delta-X“ geführt. Das gesamte Gelände war Teil eines Hochsicherheitstraktes und wir mussten einige große Türen/Tore passieren. Angekommen im Labor erhielten wir vorerst eine kleine Einweisung zum Thema Zellen und Enzyme, wobei wir einen ersten Einblick in die Forschung des Helmholtzinstitutes erhielten. Das Ziel unserer Exkursion war das Experimentieren mit bestrahlten Zellen. Dafür verwendeten wir Zellen der Linie HMC3, also Microglia-Zellen, welche aus dem Gehirn isoliert wurden. Bei dieser Art handelt es sich um Immuneffektorzellen des zentralen Nervensystems, welche, aufgrund der fehlenden Antikörper im Hirn, Fremdkörper erkennen und beseitigen können. In unserem Beispiel wollten wir nun die Zellschädigung am Beispiel der Biomembran nachweisen. Kommt es zu Membranschäden, werden Enzyme, wie das von uns verwendete LDH, freigesetzt. Im Labor wollten wir, mithilfe eines Experiments, die Wirkung von Testsubstanzen auf
Körperzellen untersuchen. Wir Schüler wurden jeweils in 2er Gruppen eingeteilt und jedes Team erhielt eine Brutbox, welche mit kleinen, zylinderförmigen Gefäßen gefüllt war. Diese waren gefüllt mit bestrahlten Zellen, die wir nun mit Testsubstanzen wie z.B. Triton versetzen sollten. Nach der Zugabe weiterer Stoffe wurden die Brutboxen 20min bei Raumtemperatur stehen gelassen und anschließend in Küvetten, kleine Aufbewahrungsgefäße, übertragen. Nun konnten wir mithilfe eines Plattenphotometers
die Absorptionswerte der einzelnen Testsubstanzen bestimmen. Je höher dieser Absorptionswert, desto höher ist die LDH-Freisetzung. Dadurch konnten wir den jeweiligen Einfluss der Testsubstanzen auf die Zellen bestimmen. Um unser Experiment zu beenden, haben wir uns noch einmal unter dem Mikroskop die verschiedenen Phasen des Zellzyklus, also einem Kreislauf, den die Zelle für ihre Teilung durchlaufen
muss, bei bestrahlten und unbestrahlten Zellen angesehen. Auf den Versuchsteil folge ein kleines Quiz und die anschließende Verabschiedung von Nadja und den restlichen Laboranten. Gegen 18:30 erreichten wir den Bahnhof in Chemnitz. Nach so einem spannenden Expeditionstag kann ich mit Bestimmtheit sagen, dass wir alle viel dazu gelernt haben und uns ein großartiger Einblick in die Arbeit des Helmholtzinstituts in Dresden gegeben wurde. Wir bedanken uns herzlich bei Nadja und ihrem Team sowie unserer Tutorin Frau Dittrich und freuen uns schon auf unseren nächsten Ausflug im Dienste der Wissenschaft. 😀