Durch Chemie kann man viel lernen. Zum Beispiel, dass man den Weg von der Berufsakademie Glauchau zum Bahnhof zu Fuß in zehn Minuten schafft, obwohl man laut Google Maps 21 Minuten braucht. In unserem Fall hatte uns der Weg aber mit mehr Glück als Verstand vom KaSchmiR nach Glauchau geführt.
Begonnen hatte der Chemiewettbewerb der 10. Klassen im Januar dieses Jahres, als wir noch die 9. Klasse besuchten. Im Schulentscheid drehte sich alles um Säuren, Laugen und Salze.
Pünktlich zum letzten Schultag der Zwölfer fand am 15. Juni die zweite Runde mit fünf Teilnehmern statt, wobei sich die Aufgaben bereits breiter fächerten – von zwei Experimenten über Berechnungen für Ballonfüllgase bis hin zu ph-Wert-Puffersystemen des Blutes. Fünf Tage vor Wettbewerbsbeginn erhielten wir – Konstantin Howack (10d), Lina Riedrich (10c), Linus Reuter (10c) und ich, Lydia Gruner (10a) – dann die Einladung zum Finale des Chemiewettbewerbs in Glauchau. Zu viert fuhren wir zur Staatlichen Berufsakademie Glauchau, wunderten uns, warum die anderen 34 Teilnehmer viel älter aussahen als wir und hatten in knapp vier Stunden drei theoretische Aufgaben und ein Experiment zu bewältigen. Danach gab es im Restaurant Essen für alle und anschließend wurde uns noch ein Teil der Berufsakademie Glauchau gezeigt, bis dann die Siegerehrung stattfand. Die ersten Plätze überließen wir den mathematisch Vertieften und chemisch Überlegenen des Kepler-Gymnasiums, während Lina als Beste von uns den 7. Platz belegte und Konstantin und ich auf dem 13. Platz landeten. Aufgrund unseres Dauerlaufs zum Zug kam dann zwar kein gemeinsames Foto zustande, aber wenigstens hat es unser Mittag auf ein Foto geschafft – wobei wir auch das T-Shirt eines Betreuers hätten fotografieren können: „Ich bin Chemiker – wenn ich renne, solltest du es auch tun”. Chemie werde ich in Zukunft also wohl immer mit rennen verbinden.
Lydia Gruner